Gedenktag des Pestheiligen Sebastian – Sebastianibruderschaft seit 1723

Das Altarbild des rechten Seitenaltars der Pfarrkirche Schönthal ist ein Gemälde aus der Klosterzeit und stellt den Pestpatron und Martyreroffizier Sebastian dar. Seinen Gedenktag am 20. Januar begeht die Pfarrgemeinde Schönthal seit nahezu 300 Jahren. In einer Sebastianibruderschaft, eingeführt 1723, ehrt sie den Schutzpatron im Besonderen und feiert seither einen Festgottesdienst mit Prozession und Gedenken an die verstorbenen Mitglieder. Dieses Hochamt hat die Pfarrei am Sonntag in würdevollem Rahmen begangen. Die Prozession musste hingegen bereits das zweite Jahr in Folge wegen der Corona-Pandemie entfallen. „Sein Name bedeutet der vor dem man Respekt hat“ erinnerte Pfarrer Alfons Eder an den Vorbildcharakter des Volksheiligen und Märtyrers den man auch in weiteren Gemeinden wie Winklarn, Schorndorf oder Roding in besonderer Weise ehre.

Festprediger Diakon Alfons Eiber stellte Sebastian als einen Menschen dar, der im Verlauf seines Lebens nie an Gott gezweifelt habe. Selbst während der Christenverfolgung im 4. Jahrhundert ermutigte der heilige Sebastian die Menschen ihren christlichen Glauben nicht zu verleugnen und lieber das Martyrium auf sich zu nehmen. Mit Leidenschaft für Gott und sein Reich, durch sein überzeugtes Christenleben habe er die Menschen immer wieder auf den Glauben aufmerksam gemacht und zum Glauben hingeführt, trotz Androhungen. Solche vom Geist Gottes und einer Leidenschaft für Jesus Christus erfüllte, vor allem junge Menschen brauche die heutige Zeit dringend. Standhaftigkeit und Treue zeichneten den Heiligen Sebastian aus. Mit seinem ganzen Leben habe er Zeugnis von der frohen Botschaft Gottes gegeben. Diese Menschen wünschte sich Eiber auch für die heutige Zeit, Zeugen der Wahrheit und der Liebe die sich nicht für ihren Glauben schämten und sich nicht von der Kirche abwendeten. Der heilige Sebastian habe Güte und Liebe gelebt, sich gegen Bestechung, Betrug und Falschheit gewehrt und stattdessen Nächstenliebe und Barmherzigkeit gezeigt. Er habe niemals seinen Glauben versteckt und sei unerschrocken dem Kaiser und seinen Peinigern gegenüber getreten. Den Gottesdienstbesuchern gab Diakon Eiber die Bitte mit auf den Weg, sich wie Sebastian nicht vom Glauben abbringen zu lassen und wieder „mehr Glaubensmut sich zu Jesus Christus zu bekennen“ zu beweisen. Der Festgottesdienst, der von einer kleinen Abordnung des Schönthaler Kirchenchores unter Leitung von Edith Pongratz mit Sebastiansliedern feierlich gestaltet wurde, fand seinen Abschluss in der Aussetzung des Allerheiligsten. Das „Großer Gott wir loben dich“ beschloss die würdevolle Feier. Pfarrer Eder dankte den Chormitgliedern für die musikalische Gestaltung, Diakon Alfons Eiber für die Konzelebration und allen Gottesdienstbesuchern für die gläubige Mitfeier trotz Pandemiebeschränkungen und dem Entfall der Prozession. Nach dem Gottesdienst bestand die Möglichkeit sich in die Sebastianibruderschaft neu aufnehmen zu lassen.

Kategorien: Schönthal

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