Bienenhaus-Apotheke

Schon im 18. Jahrhundert sagte man „Der Bienenstock vertreibt zehn Ärzte“, so das Multitalent Corinna Stoiber selbst bekennende Apothekerin, Heilpraktikerin und Imkerin, welche die KLB im Anschluss an ihre Jahreshauptversammlung für einen Vortrag gewinnen konnte. Das Corinna Stoiber für ihr Thema „Die Bienenhaus-Apotheke“ förmlich brannte durften die zahlreichen Besuchern im Döferinger Pfarrheim am eigenen Leib erfahren.

Bienen landen in einer Rangfolge der wichtigsten Nutztiere auf Platz drei. Das Volksbegehren Artenvielfall oder auch Rettet die Bienen hat das Thema insgesamt in den vergangenen Jahren wieder in das Bewusstsein der Bürger gebracht. Zwar ist klar, dass mit dem Volksbegehren nicht nur die Honigbiene gemeint ist, sondern vielmehr die Vielzahl der Insekten. Für die Imker hatte dieses Volksbegehren dennoch den positiven Effekt, dass sich wieder viele junge Menschen für die Imkerei interessieren und somit auch diesen wichtigen Berufsstand aus der Altherrenecke herausholen. Imkersein ist wieder „In“ bei der Jugend.

Honig ist die wichtigste Nahrungsquelle der Bienen und besteht aus 80 verschiedenen Inhaltsstoffen darunter verschiedene Zuckerverbindungen, Wasser, wertvolle Enzyme, Vitamine, Aminosäuren und Mineralstoffe. Dadurch hat Honig hervorragende Eigenschaften, denn er ist antibakteriell, entzündungshemmend, herzstärkend, entgiftend, schlaffördernd, antiviral, schleimlösend, verdauungsregulierend und fördert die Wundheilung.

Als Einschlafhilfe kann man zum Beispiel das Hausmittel unserer Großmütter, die Honigmilch, verwenden. Erst Untersuchungen haben ergeben, dass in diesem Schlummertrunk Tryptophan, einer Vorstufe des Glückshormons Serotonin, enthalten ist. Dieser Botenstoff sorgt, und das im Gegensatz von Schlafmitteln ohne Nebenwirkungen, für Entspannung und Nachtruhe.

Bei Erkältungskrankheiten lindern zum Beispiel Schwarzer Rettich mit Honig, geriebener Meerrettich mit Honig oder Spitzwegerich mit Honig die Leiden der Betroffenen. Ebenso kann ein Honigbrustwickel hilfreich sein.

Eine Honiginhalation kann zum Beispiel bei Mandeln-, Rachen-, Kehlkopf,- Luftröhrenentzündungen und bei Bronchialerkrankungen Besserung verschaffen, da die Heilstoffe durch Aufnahme über die Schleimhäute direkt ins Blut gelangen.

Die antiviralen Eigenschaften von Honig wurde im Jahr 2004 bei einer Studie am 16 Patienten, welche unter Herpes litten nachgewiesen. Dabei wurden die betroffenen Stellen mit Honig behandelt, wobei sich rasch eine Verbesserung eingestellt hatte.

Des Weiteren beschleunigt Honig die Wundheilung und kann zur Wundreinigung eingesetzt werden und kann auch als Infektionsschutz dienen. Bei Nagelbettentzündungen hilft eine Wundauflage mit einer Mischung aus 9:1 Honig zu Meerrettich.

Auch für die Haut kann sich Honig vorteilig auswirken. Hier kann einen Honigmaske bei Akne helfen.

Entgiftet werden kann der Körper mit Honig durch zum Beispiel durch einen Quark mit Honig und Leinsamenschrot oder einen Löwenzahntee mit Honig. Ebenfalls positive Wirkung kann dabei auch eine Entgiftungsmassage mit Honig bringen.

Weiters können Pollen, die Powernahrung aus der Blüte, positive Auswirkungen haben. Die Pollen werden bei Heuschnupfen oder bei Augenproblemen bei für die Regulierung von Blutdruck, Durchblutung und Fettstoffwechsel eingesetzt und sind das einzig erlaubte Dopingmittel.

Propolis gilt als natürliches Antibiotikum und ist ein Cocktail gegen Freie Radikale. Propolis kann Allergien bekämpfen, ist lokalanästhetisch und schützt die Leber.

Als Geheimwaffe der Bienenkönig wird das Gelèe Royale bezeichnet. Mit Gelèe Royal wird der Futtersaft mit dem ausschließlich die spätere Bienenkönig gefüttert wird und dadurch ein stärkeres Wachstum erfährt.

Bienenwachs wird für bei der äußerlichen Anwendung für Cremes und Salben oder zum Beispiel für Ohrkerzen eingesetzt. Linderung kann Bienenwachs bei Rückenschmerzen, Arthrose, Muskelentzündungen und Nervenschmerzen bringen.

Dem Honigwein wir eine antibakterielle Wirkung nachgesagt und wird seit der Antike bei Magen-, Darm-, und Atemwegserkrankungen traditionell eingesetzt.

 

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